alles über Alpakas

Das Alpaka (Vicugna pacos), auch Pako, ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend wegen ihrer Wolle gezüchtet wird. Der Bestand an Alpakas in Peru liegt bei etwa 3,5 Millionen Tieren, was ca. 80 Prozent des weltweiten Bestandes ausmacht. Alpakas werden in Europa wegen ihres ruhigen und friedlichen Charakters auch in der tiergestützten Therapie eingesetzt.

HERKUNFT

Alpakas stammen ursprünglich aus den südamerikanischen Anden (Peru, Bolivien, Chile, Argentinien). Aus den sogenannten „Ur-Lamas“ haben sich zunächst neben einigen anderen Formen die beiden heute in den Andengebieten Südamerikas noch vorkommenden Wildformen Vikunja und Guanako entwickelt. Mit der Domestikation der Guanakos und Vikunjas vor 6000 – 7000 Jahren gehören die daraus entstandenen Haustierformen Lama und Alpaka zu den ältesten Haustierrassen. Das Alpaka ging nach heutigem Wissensstand aus dem Vikunja hervor. Alpakas leben in ihrer Ursprungsheimat in Höhen von bis zu 5000 m. Ihre Lebenserwartung liegt bei etwa 20 bis 25 Jahren.  Seit 1990 hat auch in Europa die private Haltung von Alpakas rasant zugenommen. In Europa werden Alpakas überwiegend als Freizeit- und Hobbytiere gehalten. Die Verarbeitung der Wolle gewinnt aber immer mehr an Bedeutung.

RASSEN

Es können 2 Rassen unterschieden werden:

Huacaya:
Das Huacaya-Alpaka hat feine, gelichmäßig gekräuselte Faser und einige Grannenhaare (Deckhaare).

Suri:
Das Suri-Alpaka besitzt längere und strähnige Faserpartien. Diese hängen meist gelockt über den Rücken herunter.

FASER

Die Alpaka-Faser ist eine weiche, seidig-glänzende Naturfaser. Im Vergleich zur Schafwolle ist sie wärmer, feiner und hat einen geringeren Fettgehalt (Lanolin), wodurch sie für Allergiker geeignet ist. Die Alpaka-Faser wird durch die Pflegeschur gewonnen.

HALTUNG

Alpakas sind intelligente und gutmütige Tiere, welche in ihrer Haltung absolut unproblematisch sind. Aufgrund der recht kargen und nährstoffarmen Vegetation ihrer Ursprungsheimat verwerten sie ihr Futter optimal. Alpakas sind Wiederkäuer. Zur Hauptnahrungsquelle zählen Heu und Gras. Sie knabbern aber auch gerne an Gestrüpp. Kraftfutter sollte – wenn überhaupt – nur in geringen Mengen zugefüttert werden. Außerdem sollte den Tieren ein Salz- und Mineralleckstein zur Verfügung stehen. Alpakas sind Herdentiere und dürfen daher niemals alleine gehalten werden. Je größer die Herde ist, desto wohler fühlen sich die Tiere. Alpakas sind sehr anspruchslos und können das ganze Jahr über draußen auf der Weide gehalten werden. Sie sind kaum krankheitsanfällig und brauchen insgesamt keine aufwendige Pflege. Einmal im Jahr sollten die Tiere geschoren werden.

SPUCKEN

Das Spucken ist ein Verhalten, das grundsätzlich nur innerhalb der Herde zum Vorschein kommt, um die Rangordnung innerhalb der Herde festzusetzen und Jungtiere zu erziehen. Trächtige Stuten signalisieren den Hengsten mit dem Spucken, dass sie bereits trächtig sind.

FORTPFLANZUNG

Bei Alpakastuten wird der Eisprung durch den Deckakt ausgelöst, weshalb eine Deckung ganzjährig möglich ist. Daher ist es wichtig Stuten und Hengste getrennt voneinander zu halten.

Die Tragezeit beträgt ca. 11, 5 Monate. Danach bringt die Stute meist nur 1 Fohlen (Cria) auf die Welt, welches ca. 8 Monate vom Muttertier gesäugt wird. Nach etwa 2 Jahren ist das Jungtier geschlechtsreif.

ALPAKA-SCHUR

Einmal pro Jahr zu Sommerbeginn müssen Alpakas geschoren werden. Die Pflegeschur dient zur Regulation des Wärmehaushaltes in der heißen Jahreszeit.

Bei den Suri-Alpakas kann je nach Einsatz der Tiere das Schurintervall auf zwei Jahre angesetzt werden.